Die zunehmende Bedrohung durch absichtliche Verfälschung
In einer zunehmend globalisierten und anfälligen Lebensmittelversorgung entstehen Bedrohungen nicht nur durch mikrobielle Gefahren oder Fehletikettierungsfehler, sondern auch durch vorsätzliche Schädigungen oder Täuschungen. Deshalb legt der Safe Quality Food (SQF) Code einen klaren und wachsenden Schwerpunkt sowohl auf die Lebensmittelverteidigung als auch auf die Prävention von Lebensmittelbetrug.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Lebensmittelsicherheitskontrollen, die sich auf unbeabsichtigte Gefahren konzentrieren, konzentrieren sich diese beiden Programme auf vorsätzliche Bedrohungen – sei es aus ideologischen, wirtschaftlichen oder opportunistischen Gründen. Daher verlangt SQF von den Einrichtungen, proaktive, risikobasierte Programme einzuführen, die Schwachstellen identifizieren und systemweite Präventionsmaßnahmen implementieren.
Was SQF für die Lebensmittelverteidigung benötigt
Gemäß SQF muss Ihr Plan zur Lebensmittelverteidigung über eine Grundsatzerklärung hinausgehen. Es muss eine formelle, dokumentierte und getestete Strategie sein, die Folgendes umfasst:
- Risikobewertungen aller Zugangspunkte und sensiblen Bereiche
- Verfahren zur Beschränkung des unbefugten Zugriffs auf Produktion, Lagerung von Inhaltsstoffen und Fertigwaren
- Kontrollen des Besucher- und Auftragnehmermanagements
- Manipulationssichere Dichtungen, Schlösser und Überwachungssysteme
- Mitarbeiterschulung zur Meldung verdächtigen Verhaltens
- Regelmäßige Tests und Überprüfung des Plans zur Lebensmittelverteidigung
Die SQF-Auditoren erwarten, dass sie Schwachstellenbewertungen speziell für Ihre Einrichtung sehen – keine generischen Vorlagen – und klare Nachweise dafür, dass der Plan getestet oder in Frage gestellt wurde.
Pro-Tipp: Richten Sie Ihr Programm zur Lebensmittelverteidigung mit regulatorischen Rahmenbedingungen wie der FDA-Regel für absichtliche Verfälschung (IA-Regel) aus, um die Compliance auf allen Märkten zu stärken.
Was SQF für die Prävention von Lebensmittelbetrug benötigt
Lebensmittelbetrug bezieht sich auf die absichtliche Substitution, Verwässerung, Falschdarstellung oder Manipulation von Lebensmitteln oder Zutaten zum wirtschaftlichen Vorteil. Häufige Betrugsrisiken sind verfälschte Öle, falsch dargestellte Arten (z. B. Meeresfrüchte) und Massenzutaten wie Gewürze, Honig oder Saftkonzentrate.
SQF-zertifizierte Einrichtungen müssen einen Plan zur Bewertung und Minderung von Lebensmittelbetrug entwickeln und pflegen, der Folgendes umfasst:
- Rohstoffrisikobewertung basierend auf Betrugshistorie, Beschaffungsregion und Lieferkettentransparenz
- Lieferantendokumentation und Authentizitätstestprotokolle
- Inhaltsstoffspezifikationen mit Verifizierungspunkten
- Korrekturmaßnahmen für vermutete oder bestätigte Betrugsereignisse
- Laufende Überprüfung und Neubewertung von Lieferanten auf der Grundlage aufkommender Betrugstrends
Umsetzbarer Tipp: Nutzen Sie Ressourcen wie die Decernis Food Fraud Database oder das RASFF-Portal, um mit bekannten Betrugsvorfällen und hochriskanten Inhaltsstoffen weltweit Schritt zu halten.
Integration von Lebensmittelverteidigung und Betrug in das breitere SQF-System
Diese Programme sind nicht eigenständig – sie müssen in die Lebensmittelsicherheitskultur Ihrer Einrichtung eingebettet und mit Beschaffungs-, Lieferantenverifizierungs- und Schulungssystemen verknüpft sein. Berücksichtigen Sie Folgendes:
- Aufnahme von Themen zur Lebensmittelverteidigung und Betrug in Lieferantenfragebögen und Audits
- Schulen Sie empfangende Teams darin, Warnsignale zu erkennen (z. B. geänderte Dokumente, inkonsistente Etiketten, Änderungen des Aussehens oder der Textur)
- Führen Sie Scheinszenarien durch, um die Bereitschaft der Mitarbeiter sowohl für Sicherheitsverletzungen als auch für wirtschaftlich motivierte Verfälschungsereignisse zu testen
- Erstellen interner Eskalationsprotokolle, damit Bedenken an vorderster Front die Entscheidungsträger schnell erreichen
Pro Insight: Einrichtungen mit starker funktionsübergreifender Zusammenarbeit – insbesondere zwischen Beschaffung, Qualitätssicherung und Sicherheit – sind stets widerstandsfähiger gegenüber absichtlichen Bedrohungen.
Erwartungen des Prüfers: Beweis über Absicht
SQF-Auditoren bewerten:
- Ob die Einrichtung kürzlich Schwachstellenbewertungen durchgeführt hat (und ob sie auf die Ergebnisse reagiert hat)
- Mitarbeiterverständnis der Meldeprotokolle für verdächtige Aktivitäten
- Verwendung von Rückverfolgbarkeit, Lieferantendokumentation und Validierung durch Dritte zur Minderung von Betrugsrisiken
- Vorgetäuschte Vorfalls-Drills und -Ergebnisse
Es wird erwartet, dass SQF Edition 10 den Fokus verstärkt darauf legt, wie diese Systeme nicht nur dokumentiert, sondern operationalisiert und überprüft werden.
So hilft Registrar Corp Einrichtungen, den Schutz zu stärken
Die Schulungs- und Beratungsdienste von Registrar Corp helfen Einrichtungen:
- Entwicklung standortspezifischer Programme zur Lebensmittelverteidigung und Betrugsbekämpfung
- Implementieren Sie effektive Schwachstellenbewertungen mit messbaren Ergebnissen
- Schulung der Mitarbeiter auf allen Ebenen im Bewusstsein für absichtliche Kontamination
- Stärkung der Übereinstimmung mit FSMA, GFSI und internationalen regulatorischen Erwartungen
Die Software stattet Einrichtungen mit anpassbaren Tools aus, um über die minimale Compliance hinauszugehen und einen sichereren, glaubwürdigeren und auditbereiteren Betrieb zu gewährleisten.
Letztes Takeaway: Mehr als nur Produkt schützen
Wenn es um die Lebensmittelabwehr und Betrugsprävention geht, sind Ihre Systeme nur so stark wie ihr schwächstes Glied. SQF-zertifizierte Einrichtungen müssen über die Lebensmittelsicherheit hinausdenken – in Richtung Markenschutz, Verbrauchervertrauen und globaler Lieferkettentransparenz.
Diese Programme stellen eine kritische Entwicklung der Lebensmittelsicherheit dar – wobei Risiken nicht nur das sind, was Sie sehen können, sondern auch das, was Sie möglicherweise nicht erwarten. Ihre Bereitschaft kann nicht nur Ihr Auditergebnis bestimmen, sondern auch Ihren Ruf auf dem Markt.